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MOTOR ...
Angetrieben wird die C5 von einem komplett neu
entwickelten V8-Aluminium-Motor mit immer noch 5,7 Litern Hubraum. Der neue
Motor mit der Bezeichnung LS1 war bis dahin der stärkste
Chevrolet-Small-Block, der je in Serie gebaut wurde: Er leistete 257 kW (350
PS) bei 5400/min und lieferte bei 4200/min ein Drehmoment von 483 Newtonmetern. Ab dem Modelljahr 2001 wurde
die Leistung des LS1-Motors dezent gesteigert, da verschiedene Motorenbauteile
der Z06 verwendet wurden. Er leistete nun 261 kW (355 PS) bei 5200/min und 508
Nm bei 4000/min. Die Automatik-Version hatte ein etwas geringeres Drehmoment
von 489 Nm bei 4000/min.
Das so genannte LS1-Aggregat ist in
Vollaluminium-Bauweise ausgeführt. Erstmals bestehen nicht nur die Zylinderköpfe, sondern auch der Motorblock
aus Aluminium; der Ansaugtrakt mit seinen exakt gleich lang gehaltenen Kanälen
wird aus Kunststoff gefertigt, die vom elektronischen Motormanagement
gesteuerte Zündung besitzt nun Einzelzündspulen für
jeden Zylinder. Wesentliche Merkmale des LS1-Motors sind unter anderem: ein
Motorblock und Zylinderkopf aus Aluminium, eine einzigartige Nockenwellenkonstruktion, eine Verdichtung
von 10:1, ein neuer Ansaugkrümmer aus Verbundwerkstoff und eine moderne sequenzielle Kraftstoffeinspritzung (SFI).
Die Zündkerzen des LS1-Motors haben Platinelektroden und daher ist bis zu einer Fahrleistung
von 165.000 km keine reguläre Wartung erforderlich.
INNENRAUM ...
Die Corvette C5 erhielt einen stark modernisierten
und durchdachteren Innenraum. Das Interieur mit seinen elektrisch verstellbaren
Ledersitzen ist funktionell, die Bedienungsschalter sind dabei leicht zu
erreichen und zu bedienen. Die gesamte Gerät- und Anzeigeausstattung hinter dem
Lenkrad wurde erneuert – die oft kritisierten digitalen Anzeigen der C4 wurden
durch vier analoge, in Schwarz und Weiß gehaltene und gut ablesbare
Rundinstrumente ersetzt.
Die Gestaltung der Armaturentafel folgt der
strengen Zweiteilung der Sektionen für Fahrer und Beifahrer. Im Cockpit finden
sich unter einer gemeinsamen Abdeckscheibe klar gestylte Rundinstrumente mit
schwarz-weißen Skalen. Die Corvette verfügt auch über ein Digitaldisplay, das
sogenannten „Driver-Information-Center“ (DIC), auf dem der Fahrer verschiedene
Parameter wie beispielsweise den in den einzelnen Reifen herrschenden Luftdruck
anzeigen lassen kann. Dem Schutz der Insassen dienen die energieabsorbierende
Ausführung von Lenksäule und Armaturenbrett sowie Seitenaufprallschutz
und Sicherheitstürschlösser; die Windschutzscheibe besteht aus Verbundglas mit Urethan als Zwischenlage und Bindemittel.
Die C5 besitzt eine umfangreiche Serienausstattung,
die viele Extras bietet, die bei anderen Herstellern von Sportwagen zum Teil
mit erheblichem Aufpreis berechnet werden. Die beiden Sport-Ledersitze sind
elektrisch sechsfach verstellbar und die Lenksäule ist in der Höhe einstellbar.
Das serienmäßige Soundsystem von Bose ist mit Radio,
Tonbandgerät und 12-fach-CD-Wechsler im Kofferraum ausgestattet. Eine für
Fahrer und Beifahrer getrennt regulierbare elektronische Klimaanlage gehört ebenso zur
Serienausstattung wie auch Tempomat, elektrische
Fensterheber, elektronische Wegfahrsperre, Airbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenaufprallschutz
in den Türen, ABS, Antriebsschlupfregelung
(ASR), Fahrdynamikregelung
(ESP) und Hinterachs- Sperrdifferential. Eine
Memory-Elektronik speichert die Sitzposition, die Stellung der Außenspiegel,
die Einstellungen der Zwei-Zonen-Klima-Automatik sowie den Radiosender für bis
zu drei Fahrer. Ebenso hält der serienmäßige Bordcomputer, das sogenannte
„Driver-Information-Center“ (DIC), Fahrerinformationen in vier Sprachen bereit.
Zu den Besonderheiten der C5 zählt das optional
erhältliche Head-Up-Display
(HUD). Es wurde ab dem Modelljahr 1999 in Europa serienmäßig in der Corvette C5
eingebaut. Das auf Wunsch ausschaltbare HUD projiziert als Ergänzung zu
den Analoginstrumenten Angaben wie Geschwindigkeit, Drehzahl und Tankanzeige in
die Windschutzscheibe. Ebenfalls der Fahrsicherheit dienlich ist ein
Dämmerungssensor (genannt „Twilight Sentinel“), der bei einbrechender Dämmerung
automatisch die Scheinwerfer aktiviert. Die Corvette C5 ist serienmäßig mit dem
Diebstahlschutzsystem „PASSlock II“ von GM ausgestattet.
„PASSlock II“ ist ein passives System, das ausschließlich mittels
persönlich codiertem Autoschlüssel aktivierbar ist. Ebenfalls serienmäßig ist
eine lasergravierte Platte mit
Fahrzeug-Identifizierungsnummer.
Der Einstieg wurde bequemer und das Platzangebot im
Innenraum erheblich verbessert. Kopf- und Schulterfreiheit nahmen um
3,8 cm zu, im Hüftbereich kamen 8,6 cm hinzu. Für ein besseres
Raumgefühl sorgt auch der sehr viel größere Fußraum. Auf der Beifahrerseite
wurde er 16 Zentimeter breiter, auf der Fahrerseite sind es
7,8 Zentimeter. Das erlaubte den Einbau einer Fußstütze für den linken
Fuß. Die schalenförmigen Sitze mit guter Seitenführung sind serienmäßig mit
Leder bezogen, der Fahrersitz kann elektrisch nicht nur in Längsrichtung,
sondern auch in der Höhe verstellt werden.
Der sportlichen Optik des Fahrzeugs entsprechend
wurden serienmäßig Aluminiumpedale montiert. Die Handbremse wurde in die
Mittelkonsole verlegt. Sie befindet sich nunmehr rechts vom Fahrer anstatt wie
zuvor bei der C4 auf der linken Seite. Der durch eine große Heckklappe
zugängliche Kofferraum ist fast doppelt so groß wie beim Vorgänger und fasst
nun bis zu 707 Liter. Durch den Verzicht auf das Reserverad und einen
Wagenheber wurde bei vergrößertem Kofferraum das Gewicht verringert. Zum
Ausgleich kommen von Goodyear
entwickelte Reifen mit Notlaufeigenschaften
zum Einsatz.
FAHRLEISTUNGEN ...
Die Beschleunigung liegt laut Werksangaben bei
4,7 s von 0 bis 100 km/h für die Modelle mit optionaler
manueller Sechsgang-Schaltung und 5,1 s von 0 bis 100 km/h für
Modelle mit serienmäßigem Vier-Gang-Automatik-Getriebe. Für die Modelle ab
Modelljahr 2001 wurde die Corvette C5 aufgrund einiger technischer
Modifikationen vom Werk mit 5,0 Sekunden von 0 bis 100 km/h für die
Automatik-Version angegeben. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt je nach Version
zwischen 275 km/h für die Z06, 281 km/h für das Cabriolet und bis zu
297 km/h für das Coupé. Mit diesen Fahrleistungen war die neue Corvette C5
sogar dem Topmodell der Vorgängerversion, der Corvette C4 ZR-1, in allen
Disziplinen überlegen.
Obwohl die Z06 leistungsfähiger ist und schneller beschleunigt als die normale
C5, erreicht sie eine geringere Höchstgeschwindigkeit, wegen des Sportgetriebes
das kürzer übersetzt ist.
Der kleine Kurs in Hockenheim wurde von der C5 in einem Test
einer Autozeitschrift in 1,15,9 Minuten umrundet. Die Runde in der Nordschleife dauerte 8,18 Minuten. Ein Porsche 911 (993) benötigte im Jahr 1997
für den Hockenheimkurs über 2 Sekunden mehr als die C5: 1,18 Minuten. Für die
Nordschleife benötigte der Porsche 8,28 Minuten, also sogar 10 Sekunden mehr.
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